Der Lenkungskreis


Der Lenkungskreis


Selbstverständnis und Aufgaben des Lenkungskreises

Dem Lenkungskreis der Wissenschaftsplattform Klimaschutz kommt die Aufgabe zu, unabhängige Expertisen, Studien und Wirkungsanalysen zu initiieren und auf Forschungsbedarfe hinzuweisen, um die Überarbeitung und Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 zu unterstützen. Diese Impulse aus der Wissenschaft sind wichtige Beiträge zur Erreichung der Klimaschutzziele. Die Wissenschaftsplattform Klimaschutz formuliert dazu Positionspapiere und Stellungnahmen und gibt Studien oder Analysen in Auftrag. Außerdem kann die Wissenschaftsplattform Klimaschutz die Vergabe von Forschungsaufträgen vorschlagen oder die Einrichtung neuer Forschungsprogramme empfehlen. Erklärtes Ziel ist dabei, über alle Sektoren hinweg die Wirksamkeit hinsichtlich der Treibhausgasreduktion, die Kosten und sonstige Folgewirkungen sowie ökonomische und soziale Chancen und Risiken von Klimaschutzinstrumenten zu betrachten.


Zusammenstellung des Lenkungskreises

In der zweiten Arbeitsperiode (01.07.2024 - 30.06.2027) wird die Wissenschaftsplattform Klimaschutz von einem interdisziplinären Lenkungskreis gesteuert, der sich aus vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern renommierter Institute zusammensetzt. Sie waren bereits in der ersten Arbeitsperiode von 2019 bis 2023 Mitglieder des Lenkungskreises und setzen ihr Mandat nun vor. Bei einer Auftaktveranstaltung des BMBF wurden Sie durch die Bundesministerin für Bildung und Forschung Stark-Watzinger in den Lenkungskreis berufen.

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Lenkungskreis der Wissenschaftsplattform Klimaschutz (v. l. n. r.):  Prof. Dr. Ottmar Edenhofer (© David Ausserhofer), Prof. Dr. Sabine Schlacke (© Pressestelle Uni Greifswald), Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka (© Fraunhofer / Stefan Obermeier.), Prof. Dr. Karen Pittel (© ifo Institut).
 

Prof. Dr. Ottmar Edenhofer

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© David Ausserhofer

Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), Professor für die Ökonomie des Klimawandels an der Technischen Universität Berlin, Vorsitzender des European Scientific Board on Climate Change (ESABCC).

Ottmar Edenhofer ist einer der weltweit führenden Experten für die Ökonomie des Klimawandels. Von 2008 bis 2015 war er Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats IPCC. In dieser Funktion leitete er den fünften Bewertungszyklus und war maßgeblich an der Erstellung des Fünften Sachstandsberichts beteiligt, der die wissenschaftliche Grundlage für das Pariser Klimaabkommen bildete.

Ottmar Edenhofer forscht schwerpunktmäßig zu Instrumenten der Klima- und Energiepolitik und deren Verteilungswirkung, zu öffentlichen Finanzen und zur Optimalsteuertheorie mit besonderem Fokus auf die CO2-Bepreisung und CO2-Entnahmen (Carbon Dioxide Removal, CDR) sowie zur globalen und europäischen Klimaschutzarchitektur. Er engagiert sich seit vielen Jahren in der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik und ist erfahrener Experte in der wissenschaftlichen Politikberatung. Seit März 2022 sitzt er dem European Scientific Board on Climate Change (EASBCC) vor. Das im Europäischen Klimagesetz verankerte Gremium leistet unabhängige wissenschaftliche Beratung und stellt der Europäischen Union Forschungsergebnisse, Fachwissen und Empfehlungen für ihre Klimapolitik bereit. Im Rahmen seiner Arbeit für den ESABCC widmet sich Ottmar Edenhofer insbesondere dem Beitrag von CDR zur Erreichung der europäischen Klimaziele.

"Der Fokus erfolgreicher Transformationspfade liegt in der CO2-Bepreisung. Als Professor an der TU Berlin, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Leiter des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change bringe ich meine Expertise für die Ökonomie des Klimawandels in die Wissenschaftsplattform Klimaschutz ein. Mein Ziel ist es, mit der Wissenschaftsplattform verschiedene gesellschaftliche Transformationspfade zu explorieren, um der Politik eine Landkarte möglicher Handlungsoptionen zu zeichnen."

Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka

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© Fraunhofer / Stefan Obermeier

Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft

Holger Hanselka beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit klimaschutzrelevanter Forschung, Entwicklung und Innovation aus dem Blickwinkel eines Ingenieurs. Von 2013 bis 2023 war er Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft. Als Vizepräsident für den Forschungsbereich Energie der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) setzte er sich in dieser Zeit unter anderem intensiv mit der Transformation des Energiesystems zur Klimaneutralität auseinander. Seit August 2023 ist Herr Hanselka Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft e.V., einer der führenden Organisationen für anwendungsorientierte Forschung mit einem Fokus auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien.

Herr Hanselka hat zahlreiche Ämter inne, unter anderem ist er ständiger Gast im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG), der Max--Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. sowie der Helmholtz Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. (HGF), Senatsmitglied des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Ex-officio-Kurator des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft e.V., Vorsitzender des Stiftungsrates der Fraunhofer-Zukunftsstiftung, Kuratoriumsmitglied des Weizenbaum Institut e.V. und Teilnehmer im Zukunftsrat des Bundeskanzlers.

Das von Herrn Hanselka geleitete WPKS-Teilprojekt zur Dekarbonisierung des Gebäudebereichs ist am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) angesiedelt. Ganz im Sinne des Plattformgedankens soll die breitgefächerte Expertise des KIT und der Fraunhofer-Gesellschaft in die Arbeit der WPKS einfließen.

"Das Erreichen der langfristigen Klimaziele setzt in hohem Maß klimaschutzrelevante Forschung, Entwicklung und Innovation voraus. Als Fraunhofer-Präsident sind mir die dafür erforderlichen Wechselwirkungen zwischen Forschung und Innovation sowie Wirtschaft und Politik ein besonderes Anliegen. Zu dem interdisziplinär zusammengesetzten Lenkungskreis der Wissenschaftsplattform Klimaschutz trage ich eine naturwissenschaftlich-technische Perspektive bei und leite das Teilprojekt zur Dekarbonisierung des Gebäudebereichs."

Prof. Dr. Karen Pittel

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© ifo Institut

Direktorin des Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen am ifo Institut – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München und Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München

Seit Beginn ihrer akademischen Karriere beschäftigt sich Karen Pittel mit Forschungsfragen zum Nexus Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Entwicklung. Sie leitet seit dem Jahr 2010 das Zentrum für Energie, Klima und Ressourcen am ifo Institut, einem wirtschaftswissenschaftlichen Thinktank im München, und ist Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Karen Pittel wurde in eine Reihe von forschungspolitischen und klima- und energiepolitischen Beratungsgremien berufen. Sie war unter anderem im Vorstand der Vereinigung der europäischen Umwelt- und Ressourcenökonomen EAERE (2014-2017) und Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt- und Ressourcenökonomie des Vereins für Socialpolitik (2018-2020). Seit 2019 ist sie stellvertretende Vorsitzende des Projekts „Energiesysteme der Zukunft“ der deutschen Wissenschaftsakademien und seit 2023 Mitglied des Präsidiums der deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech. Karen Pittel wurde zudem 2016 in den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) berufen und ist seit 2020 dessen Co-Vorsitzende.

Karen Pittels Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Energie- und Klimaökonomie mit Schwerpunkt auf der Energiewende und der Gestaltung einer effizienten und effektiven Klima- und Energiepolitik. Ihr Forschungsbereich am ifo Institut legt einen Fokus auf Fragen der Klimapolitik und Energiemärkte. Auch über ihre Ämter hinaus ist Karen Pittel aktiv in der Politikberatung, beispielsweise als Mitglied der „Gaskommission“ im Jahr 2022, sowie im Rahmen von offiziellen und inoffiziellen Expert:innenanhörungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene.

"Nur durch eine nachhaltige Transformation der Energiesysteme kann Klima- und Energiepolitik langfristig effektiv und effizient greifen. Als Direktorin des Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen des ifo Instituts und Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München setze ich mich für eine ökonomisch effiziente und sozial ausgewogene Klimapolitik ein, die das Ziel der Klimaneutralität für Deutschland und Europa bis zum Jahr 2050 umsetzt und aktiv global zur Erreichung der Pariser Klimaziele beiträgt."

Prof. Dr. Sabine Schlacke

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© Pressestelle Universität Greifswald

Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS), Inhaberin des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Verwaltungs- und Umweltrecht der Universität Greifswald und Vize-Präsidentin des Staatsgerichtshofs der Freien Hansestadt Bremen.

Sabine Schlackes Forschungsfokus liegt auf internationalem, europäischem und deutschem Umwelt-, Klimaschutz- und Planungsrecht sowie auf Verwaltungs- und Verfassungsrecht. Sie ist seit 2020 Projektpartnerin in dem Kompetenznetzwerk „Zukunftsherausforderungen des Umweltrechts“ (KomUR) und vernetzt die deutsche Umweltrechtsforschung im In- und Ausland durch Workshops, Konferenzen, Forschungsaufenthalte und Publikationen. In dem Kopernikus-Verbundprojekt Ariadne II ist die Wissenschaftlerin daran beteiligt, ein evidenzbasiertes Assessment zur Gestaltung der deutschen Energiewende durchzuführen. Als stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft für Umweltrecht e.V., der zentralen umweltrechtlichen Fachgesellschaft für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis, ist sie mit vielen Rechtspraktiker:innen aus Justiz, Verwaltung, Anwaltschaft und Unternehmen verknüpft. Sie forscht intensiv zu Themen wie Flächenverfügbarkeit z.B. für den natürlichen Klimaschutz (Stichwort: Moorwiedervernässung und Planungsinstrumente im Kontext des Klimawandels und der Klimaanpassung. Sie ist erfahrene Expertin in der wissenschaftlichen Politikberatung als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen und federführend an zahlreichen einschlägigen WBGU-Gutachten beteiligt, etwa zur “Landwende im Anthropozän“ (WBGU, 2020) und zu „Gesund leben auf einer gesunden Erde“ (WBGU, 2023).

"Zur Erreichung der nationalen, europäischen und internationalen Klimaschutzziele sind juristische Bewertungen von Handlungsoptionen schon zu Beginn ihrer Entwicklung zu berücksichtigen. Mein Anliegen in der Wissenschaftsplattform Klimaschutz ist, eine gute, d.h. verfassungs- und europarechtskonforme sowie kohärente und effektive Klimaschutzgesetzgebung zu gewährleisten, die durch Umsetzungs- und Anwendungsfreundlichkeit für Bund, Länder und Kommunen gekennzeichnet ist."


Der Lenkungskreis während der ersten Förderperiode

Von 2019 bis 2023 setzte sich der Lenkungskreis der Wissenschaftsplattform Klimaschutz aus acht Wissenschaftler:innen renommierter Institute zusammen:

  • Dr. Timo Busch, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg
  • Dr. Ottmar Edenhofer, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) (Vorsitzender)
  • Dr. Anita Engels, Professorin für Soziologie an der Universität Hamburg
  • Dr.-Ing. Holger Hanselka, Präsident des Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
  • Felix Christian Matthes, Forschungskoordinator Energie und Klimaschutz des Öko-Institut e. V. in Freiburg
  • Dr. Karen Pittel, Leiterin des Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen am ifo Institut in München
  • Dr. Ortwin Renn, Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam
  • Dr. Sabine Schlacke, Professorin für Öffentliches Recht, insbesondere Bau, Planungs- und Umweltrecht an der Universität Münster.

Ihr Berufungszeitraum endete am 04.03.2023.