Über die Wissenschaftsplattform Klimaschutz
Die Wissenschaftsplattform Klimaschutz stellt Expertise zur Umsetzung und Weiterentwicklung der deutschen Langfriststrategie zum Klimaschutz bereit.
Die Wissenschaftsplattform Klimaschutz stellt Expertise zur Umsetzung und Weiterentwicklung der deutschen Langfriststrategie zum Klimaschutz bereit.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek gaben am 7. Juni 2019 den Startschuss für die Wissenschaftsplattform Klimaschutz. Die Plattform unterstützt die Bundesregierung bei Umsetzung und Weiterentwicklung der deutschen Langfriststrategie zum Klimaschutz mit wissenschaftlicher Expertise. Neben dem Klimaschutzprogramm 2030 ist der Klimaschutzplan 2050, in dem der wissenschaftliche Begleitprozess beschrieben ist, zentraler Baustein dieser Strategie. Auch das Bundes-Klimaschutzgesetz geht auf die Rolle der Wissenschaftsplattform Klimaschutz ein.
Die Wissenschaftsplattform Klimaschutz wird von einem Lenkungskreis gesteuert und von einer hauptamtlich tätigen Geschäftsstelle in Berlin unterstützt.
Der von der Bundesregierung beschlossene Klimaschutzplan 2050 ist der Beitrag Deutschlands für ein treibhausgasneutrales Europa. Mit ambitioniertem Klimaschutz im Verkehr, bei Gebäuden, Industrie und Landwirtschaft wird die Chance zur Modernisierung des Wirtschaftsstandorts Deutschland genutzt.
Bundesumweltministerin Schulze
Im Lichte des Übereinkommens von Paris hat die Bundesregierung mit dem Klimaschutzplan 2050 ihre Langfriststrategie zum Klimaschutz vorgelegt. Der Klimaschutzplan enthält in allen Sektoren Leitbilder für das Jahr 2050 sowie Meilensteine und strategische Maßnahmen bezogen auf das Jahr 2030. Dafür hat die Bundesregierung das Ziel zur Minderung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 erstmals auf die emissionsrelevanten Sektoren Energie, Gebäude, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft heruntergebrochen und konkrete Sektorziele beschlossen. Damit wird ein Pfad für eine weitreichende Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft im Sinne des Paris-Abkommens und der europäischen Klimaschutzziele aufgezeigt. Für die Umsetzung und Weiterentwicklung des Klimaschutzplans 2050 und den Maßnahmenprogrammen zur Erreichung der Sektorziele ist eine Einbeziehung von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, sowie technologischen und sozialen Innovationen ebenso notwendig wie unabhängige, wissenschaftsbasierte Einschätzungen über Folgen und Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung im Klimaschutzplan 2050 beschlossen, einen wissenschaftlichen Begleitprozess mit einer Wissenschaftsplattform Klimaschutz einzurichten.
Die Wissenschaftsplattform Klimaschutz ist Teil dieses lernenden Prozesses des systemischen Wandels. Sie wird klimaschutzrelevante Themen bewerten und Entscheidungswissen für die Überprüfung und Fortschreibung des Klimaschutzplans 2050 und seiner Maßnahmenprogramme wie dem Klimaschutzprogramm 2030 liefern. Die ausgewählten Forschungseinrichtungen wirken interdisziplinär zusammen und treten in einen regelmäßigen Austausch mit Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Die Wissenschaftsplattform Klimaschutz bedient sich dabei Expertisen aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie den Sozial-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.
Für eine gute Klimapolitik müssen wir uns an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren. Zudem müssen die Forschungsanstrengungen weiter verstärkt werden, denn nur mit neuen Erkenntnissen können wir den systemischen Wandel von einer sozialen Marktwirtschaft hin zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft schaffen.
Bundesforschungsministerin Karliczek
Quelle: Pressemitteilung Nr. 061/2019 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 07.06.2019
Mit der Wissenschaftsplattform Klimaschutz hat die Bundesregierung ein unabhängiges, kompetentes und interdisziplinär zusammengesetztes Expertengremium geschaffen. Dieses unterstützt die Bundesregierung bei der kurz-, mittel- und langfristigen Einschätzung und Bewertung der Klimaschutzmaßnahmen, der Beantwortung von Fragen zur Weiterentwicklung der Klimaschutzstrategie und der Qualitätssicherung von Klimaschutzinstrumenten.
Seit 2019 steuerte ein Lenkungskreis aus acht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern renommierter Institute die Aktivitäten der Wissenschaftsplattform. Der Berufungszeitraum des Lenkungskreises endete am 04.03.2023.
Mehr über den Lenkungskreis erfahren
Dem Lenkungskreis der Wissenschaftsplattform Klimaschutz kommt die Aufgabe zu, unabhängige Expertisen, Studien und Wirkungsanalysen zu initiieren und auf Forschungsbedarfe hinzuweisen, um die Umsetzung, Fortschreibung und Weiterentwicklung des Klimaschutzplans 2050 zu unterstützen. Diese Impulse aus der Wissenschaft sind wichtige Beiträge zur Erreichung der Klimaschutzziele. Die Wissenschaftsplattform Klimaschutz formuliert dazu Positionspapiere und Stellungnahmen und gibt Studien oder Analysen in Auftrag. Darüber hinaus richtet der Lenkungskreis Arbeitsgruppen ein, in denen sowohl Mitglieder des Lenkungskreises als auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weiterer Forschungseinrichtungen thematisch zusammenarbeiten. Des Weiteren kann die Wissenschaftsplattform Klimaschutz die Vergabe von Forschungsaufträgen vorschlagen oder die Einrichtung neuer Forschungsprogramme empfehlen.
Erklärtes Ziel ist dabei, über alle Sektoren hinweg die Wirksamkeit hinsichtlich der Treibhausgasreduktion, die Kosten und sonstige Folgewirkungen sowie ökonomische und soziale Chancen und Risiken von Klimaschutzinstrumenten zu betrachten. Neben den Mitgliedern des Lenkungskreises werden deswegen fallweise Vertreterinnen und Vertreter weiterer Forschungseinrichtungen und Beiräte der Bundesressorts hinzugezogen.
Der Lenkungskreis der Wissenschaftsplattform Klimaschutz steht im regelmäßigen Austausch mit der Bundesregierung und im Dialog mit der Zivilgesellschaft. Federführende Ressorts sind hier das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Direkte Adressaten für die Wissenschaftsplattform Klimaschutz sind die in dem von der Bundeskanzlerin im Frühjahr 2019 berufenen Kabinettausschuss Klimaschutz, dem Klimakabinett, vertretenen Bundesministerien. Hinzu kommen weitere mit der Umsetzung der Klimaschutzziele befasste Gremien und Akteure. Gleichzeitig pflegt der Lenkungskreis den Austausch mit der Zivilgesellschaft beispielsweise über das Aktionsbündnis Klimaschutz, und macht die eigenen Ergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.
Das Aktionsbündnis Klimaschutz ist das zentrale Dialogforum zur kontinuierlichen Diskussion klimaschutzpolitischer Positionen zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und mit der Bundesregierung. Es unterstützt die Bundesregierung bei der Erreichung der Klimaschutzziele für Deutschland und erkennt die Mitverantwortung seiner Mitglieder für das Gelingen der Transformation zu einer weitgehend treibhausgasneutralen Gesellschaft bis 2050 an.
Mehr über das Aktionsbündnis Klimaschutz
Durch die Hinzunahme von weiteren Expertinnen und Experten zu ihren Arbeitsgruppen und Aktivitäten oder als Autorinnen und Autoren von Studien und Expertisen hat die Wissenschaftsplattform Klimaschutz die Möglichkeit, den Kreis der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Forschungseinrichtungen zu erweitern. Zudem wird die Wissenschaftsplattform Klimaschutz gezielt in den Austausch mit anderen Plattformen und Expertengremien eintreten, wie beispielsweise dem Sustainable Finance-Beirat, einem Beirat aus Praktikern der Finanz- und Realwirtschaft, aus der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft, der die Bundesregierung bei der Ausarbeitung und Umsetzung ihrer Sustainable Finance-Strategie unterstützt.
Mehr über den Sustainable Finance-Beirat erfahren
Die Geschäftsstelle der Wissenschaftsplattform Klimaschutz wird gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF, und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, BMU, finanziert. Sie unterstützt die Lenkungskreismitglieder bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Sie begleitet und koordiniert die fachliche Arbeit der Wissenschaftsplattform Klimaschutz, bereitet die Ergebnisse der Plattform redaktionell auf, unterstützt die öffentlichkeitswirksame Verbreitung der Arbeitsergebnisse und organisiert die Sitzungen und Veranstaltungen der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Geschäftsstelle ist beim Projektträger des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt angesiedelt und hat ihren Sitz in Berlin.